U12-Mädchen des TC Höchstadt qualifizieren sich für die Bayerische Meisterschaft

Die 16 teilnehmenden Mannschaften waren in vier Vierergruppen eingeteilt, in der jeder gegen jeden zu spielen hatte, wobei jeder Gruppenerste sich sofort für die Teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft qualifizierte und jeder Gruppenletzte gleich ausschied. Die Plätze zwei und drei konnten sich jeweils als Gewinner der Kreuzrunde noch die letzten Teilnehmerplätze ergattern.

Eine gewisse Nervosität hatten die Mädchen schon im Gepäck, als sie am Samstagmorgen nach Regenstauf reisten, aber die Hallenatmosphäre beruhigte sie recht schnell. Zur Unterstützung von Lena Hübner und Janina Stachowski hatte Trainerin Gabi Haus Julia Litz aus der U12 II hochgezogen, sodass dieses Mal sogar eine Ersatzspielerin zur Verfügung stand. Das erste Spiel gegen den SV Hahnbach, den Zweitplatzierten aus der Oberpfalz, war zum Aufwärmen ideal. Was den Höchstadterinnen aber fast das Genick brach, waren die eigenen Aufschlagfehler. Was sonst immer die leichteste Übung war, wollte heute nicht gelingen, was auch von den beengten Platzverhältnissen kam. So mussten sie ihre Punkte immer wieder aus dem Spiel heraus bestreiten, was am Ende glücklicher Weise, mit 25:20 und 25:21 gelang. Der TV Großwelzheim, Erster aus Unterfranken, war nächster Gegner und um einiges spielstärker. Die TClerinnen gingen routiniert an den Start, merkten aber bald, dass das ein Gegner auf Augenhöhe war. Die Sache mit den Aufschlägen wurde zwar etwas besser, war aber noch lange nicht befriedigend. Also versuchten sie, mit platzierten Angriffsvarianten zu punkten. Beim Stand von 10:11 riss der Faden aber komplett und der Gegner zog auf 18:10 davon. Erst nach einer besonders spektakulären Spielaktion waren die Höchstadterinnen plötzlich wieder voll da und kämpften sich Punkt für Punkt heran. Aufschlagfehler ließen sie auch dabei immer wieder zurückfallen, aber am Ende hatten sie doch den längeren Atem und gewannen den Satz mit 27:25 Punkten. Nun waren die Großwelzheimer wohl ganz aus dem Konzept gekommen, denn alle Gegenwehr reichte nicht mehr, um das TC-Duo aus dem Gleichgewicht zu bringen. So ging der Satz (25:14) und das Spiel verdient mit 2:0 an die Höchstadterinnen. Im dritten Vorrundenspiel musste jetzt nur noch die Mannschaft des VG Hof/2, Nachrücker und Vierter aus der Oberpfalz, bezwungen werden. Nach vorangegangenen Spielen zu urteilen, eine eher unerfahrenen Mannschaft, weshalb nun auch Julia Litz ihren ersten Einsatz in der Startaufstellung hatte und ihre Chance bestens zu nutzen wusste. Die Mädchen aus dem Aischgrund ließen nun nichts mehr anbrennen,  gewannen verdient und zügig mit 25:6 und 25:10 Punkten und waren damit mal wieder über das Ziel hinaus geschossen. Wo zunächst eine Teilnahme an der Kreuzrunde angestrebt gewesen war, waren sie nun nach drei klaren Siegen sogar Gruppenerster und damit auch sofort für die Bayerische Meisterschaft qualifiziert. Nach der Übernachtung im schönen Regenstauf, fanden am Sonntag die Platzierungsspiele statt. Für die Höchstadterinnen gab es zunächst ein Mittelfranken-Derby gegen den TSV Feucht. Zum Glück waren die Mädchen nur wenig nervös und fanden gut in ihr Spiel, so dass die Aufschläge heute sicherer, und auch im Zuspiel und Angriff die gewohnte Form abrufbar war. Allerdings waren auch die Feuchter kampfstark und legten zunächst einen Vorsprung hin, den es erst wieder aufzuholen galt, denn beide Mannschaften spielten hervorragend und schenkten sich nichts. Aber die TClerinnen ließen im Kampf und mit druckvollen Angriffen nicht nach und holten so Punkt für Punkt wieder auf. Letztendlich hatte das Duo aus dem Aischtal die Nase vorne und gewann knapp mit 25:23 Punkten. Die Feuchter waren wohl zu enttäuscht, ließen im Druck etwas nach, was die Höchstadterinnen sofort für sich nutzten und auch den zweiten Satz (25:16) für sich entschieden. Dieser Sieg wurde gebührend mit dem Schlachtruf „hoch-höher-Höchstadt“ gefeiert. Um noch an Platz eins heranzukommen, hätte man nun gegen den TV Bad Windsheim, der letztendlich den Titel „Nordbayerischer Meister 2017“ holte, gewinnen müssen. Aber den Windsheimern  waren die Höchstadterinnen in allen bisherigen Begegnungen unterlegen gewesen, was sie nicht daran hinderte, ihr komplettes Repertoire an Spielwitz und -varianten abzurufen. Aber die Bad Windsheimerinnen hatten einfach die bessere Übersicht,  jagten die Höchstadterinnen mit ihren platzierten Angriffen regelrecht über das Feld, wogegen Höchstadts Angriffe zu harmlos waren. Das Spiel ging glatt mit 0:2 (13:25 und 7:25) verloren. Nun war „nur“ noch das kleine Finale, also das Spiel um Platz drei, möglich. Gegner war dabei der VG Sulzbach-Rosenberg, Dritter aus der Oberpfalz. Die Mädchen aus Höchstadt waren am Anfang zu defensiv und ließen dem Gegner zu häufig zu viel Raum, um dort die Bälle zu versenken. Erst nach und nach wurden die TClerinnen aggressiver, konnten aber maximal aufholen, für einen Vorsprung reichte es nicht. Der erste Satz ging zwar mit 18:25 Punkten verloren, aber Aufgeben war für die Höchstadterinnen mal wieder keine Option. Sie kämpften sich im zweiten Satz, nach kleinem Rückstand, wieder nach vorne und hatten nur einmal die Chance eine Satzballes, die sie sofort nutzten (26:24). Nun war alles wieder offen und die Entscheidung musste im Tie-Break fallen, der in der Regel besonders nervenzehrend ist. Aber leider waren die Mädchen aus Höchstadt am Ende ihrer Kräfte, holten zwar noch viele Bälle heraus, waren aber im Angriff viel zu harmlos, so dass der Satz nur allzu deutlich mit 3:15 verloren ging. Zunächst war die Trauer über den Verlust und dem „undankbaren vierten Platz“ in allen Gesichtern zu lesen, aber letztendlich braucht man sich als Vierter Nordbayerischer Meister, bei einem Feld von 16 Mannschaften nicht zu verstecken. Alle Erwartungen der Trainerin wurden deutlich übertroffen, die spielerische Leistung war die Beste, die die Mädchen zu zeigen vermochten und auch die nachrückende Spielerin im Kader, Julia Litz, konnte sich zwischendurch sehr gut einbringen. Die  U12/1 ist damit in der Höchstadter Volleyball-Abteilung die erste weibliche Jugendmannschaft (männliche U12 schaffte es 1989), die an der Bayerischen Meisterschaft Teil nimmt und zwar unter anderem mit den mittelfränkischen Vereinen aus Bad Windsheim und Feucht. Das Turnier findet am 6. Und7. Mai in Mauerstetten im Allgäu statt.

Spielerinnen TC Höchstadt: Lena Hübner, Julia Litz und Janina Stachowski, Trainerin: Gabi Haus