Volleyballabteilung des TC Höchstadt trainiert gemeinsam mit Flüchtlingen

Seit Mai vergangenen Jahres lädt die Volleyballabteilung des TC Höchstadt jeden Montag Flüchtlinge in die Aischtalhalle, um mit ihnen in lockerer Runde zu trainieren, vor allem um den meist jungen Leuten eine Abwechslung von ihrem tristen Alltag in ihren Unterkünften zu bieten. Die NN schauten sich beim Training um.
Mit seinem Angebot ist der TCH ganz offensichtlich auf offene Ohren bei den Asylbewerbern gestoßen, denn bisher beteiligen sich immer einige an diesem Angebot. „Oft sogar zwischen 20 und 30“, erzählt Norbert Geier, der sich zusammen mit seiner Ehefrau Angelika und einigen weiteren Aktiven des Vereins um die Organisation kümmert. Die meisten der sportbegeisterten Asylbewerber kommen aus dem Irak und Äthiopien.
Angefangen, berichtet Bernd Haus, der Vorsitzende des aktuell rund 300 Mitglieder zählenden Vereins, habe alles mit einer einfachen Infobroschüre des Kreisjungendrings, welches die Überschrift „Flüchtlinge und Sport“ trug. Haus studierte diesen Flyer und kam mit seiner Mannschaft zum Entschluss, tätig zu werden. Kurzerhand nahm Haus Kontakt mit Diana Könitzer von der Diakonie Bamberg-Forchheim
auf, die sich seinerzeit federführend um die Betreuung der Flüchtlinge in der Unterkunft am Lappacher Weg kümmerte. Von dieser Stelle aus gab es grünes Licht, sodass lediglich noch Gespräche mit der Stadt wegen der Hallennutzung geführt werden mussten. „Und das war dann auch kein Ding“, meinte Haus, der in seinem Verein Norbert und Angelika Geier fand, die sich seither mit Elan um den Ablauf und Betreuung kümmern. 

Es würden natürlich immer wieder andere Personen zu den zwei Sportstunden kommen, oft nach wenigen Wochen schon, da die Fluktuation in den Unterkünften ziemlich groß sei, sagt Bernd Haus. Es spreche sich aber herum, dass man bei dieser Gelegenheit nicht nur dem Alltag entfliehen und auf andere Gedanken kommen, sondern auch Kontakte mit hiesigen Bürgern knüpfen könne.
Schon länger bei den Übungsstunden dabei ist Bashar Hatim Ali, ein 27-jähriger Iraker aus der dortigen Region Al-An Bar, die an Syrien grenzt. Bashar lenkt die Augen nicht nur von Betreuer Norbert Geier auf sich, denn der junge Mann, der in
einer Unterkunft in Gremsdorf wohnt, hat ganz offenkundig hervorragende sportliche Qualitäten. Bashar spricht zwar kein Wort Deutsch oder Englisch, aber dank der Verständigung mit Händen und Füßen und der Hilfe eines Dolmetschers fand man heraus, dass der junge Mann in seinem Heimatland Profifußballer gewesen ist.

Bei Wind und Wetter
In die Aischtalhalle kommt er immer montags, und zwar mit dem Fahrrad, auch bei Wind und Wetter und verschneiten Wegen, wie das am Montag der Fall war. Das freut natürlich die Betreuer des TC Höchstadt, die laut Norbert Geier über jede Mithilfe dankbar sind.
Am Montag übrigens mussten die Jungs nicht nur beim Aufbauen der Netze anpacken, sie wurden im Laufe des Abends auch mit einem kleinen Snack und Getränken belohnt. Dieses gemütliche Beisammensein spendierte der Verein mit seinen Helfern. Wenn es um die Hallengebühren geht, darf sich der TCH laut Bernd Haus auf kleine Zuwendungen des Kreisjungendrings verlassen, und der BLSV übernimmt die Versicherung, falls sich jemand beim Volleyballspielen verletzen sollte.